Theaterstück von Peter Roos
Der pfälzische Gauleiter Josef Bürckel war als einer der mächtigsten Funktionäre des Nationalsozialismus ab 1926 Gauleiter der Saarpfalz. Hitler, mit dem er in direktem Kontakt stand und dem er bedingungslos ergeben war, ernannte ihn später auch zum Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Reich. 1939 und 1940 war er Gauleiter in Wien, wo er zusammen mit Adolf Eichmann die Massendeportationen der Wiener Juden organisierte. 1940 war Bürckel maßgeblich verantwortlich für die Deportation von 6.538 Juden aus Baden und der Saarpfalz ins französische Internierungslager Gurs. Bürckel starb 1944 in Neustadt an der Weinstraße. Bis heute gilt er als eine schillernde Figur der NS-Führungselite, in weiten Teilen der Pfalz blieb er lange Zeit geachtet wegen seiner legendären Jovialität, wegen der Beibehaltung seines pfälzischen Dialekts und vor allem als angeblicher Erfinder der Deutschen Weinstraße. Anlässlich des 80. Jahrestages der Deportation der Pfälzer Juden nach Gurs hat der Autor Peter Roos dieses Stück geschrieben, das Bürckels Frau Hilde in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit dessen Grauensherrschaft stellt.
Begleitprogramm zur Ausstellung „Kunst trotz(t) Ausgrenzung“ des Diakonischen Werks
der Evangelischen Kirche der Pfalz im Kulturhof Flachsgasse vom 15.9. bis 20.10.2024 (Öffnungszeiten: Do – So 11 – 18 Uhr).