Liebelei und Techtelmechtel
Der erste Ausklang-Abend der Saison 2024 widmet sich dem weltumspannenden Thema Liebe. Am 12. Juni spielt das Ensemble La Rosa Enflorece sephardische und jiddische Lieder im Dialog mit englischer, italienischer und aus Deutschland stammender Musik. Wie vielschichtig dieses Thema sein kann, verrät schon der Titel: Liebelei und Techtelmechtel. Was für den einen ein keimendes Gefühl inniger Zuneigung ist, ist für den anderen vielleicht nur ein Tête-à-Tête.
Es liegt in der Natur der Musik, der „vielleicht die emotionalsten der Künste“, sich mit diesem Thema ausgiebig auseinanderzusetzen. Im Liebesprogramm des Ensembles La Rosa Enflorece sind daher sowohl vergnügliche, manchmal anzügliche wie auch nachdenklich stimmende Lieder und Musikstücke rund um dieses immer wieder spannende Thema zu hören. Von der kunstvollen Barock-Arie über alte englische Lieder, in denen etwa eine betagte Dame ihren angetrauten Mann, nun ja, wohl schon liebt, aber einen anderen halt mal viel mehr. Auch zu vergnüglichen jiddischen und sephardischen Liedern spannt sich Amors musikalischer Bogen an diesem Abend. Darüber hinaus wird auch Zeitgenössisches zu hören sein, wie etwa Winfried Michels „Odi et Amo – Hass und Liebe“. Oder bekannte „Hits“ wie „Scarborough Fair“ über ein Paar, das, um sich seiner Liebe zu vergewissern, sich gegenseitig unerfüllbare Aufgaben stellt. Nur eine der vielen Facetten der Liebe.
Dann wieder lässt sich Purcell hören, der meint „Man is for the woman made – der Mann ist für die Frau gemacht“ und weitere, zuweilen unbekanntere Kleinode, wie jenes Renaissance-Madrigal von Frais et Gaillard, in dem es um das beste Stück des Mannes – genauer: um seine Größe – geht und das zudem mit virtuosen Diminutionen (Verkleinerungen) des jüdischen Komponisten Giovanni Bassano versehen ist. Und schließlich ist vom jüdischen Komponisten Kurt Weill das Stück „Surabaya Johnny“ zu hören, das von der Leidenschaft einer Amour fou handelt. Zum Thema Liebe ist an diesem Abend alles dabei.
Es wird eine stürmische Reise, mal romantisch, dann wieder leidenschaftlich wild und turbulent. Auf diese musikalische Reise nehmen Sie mit: die Blockflötistin Almut Werner, der Barockgeiger Daniel Spektor und der Lautenist Johannes Vogt samt ihres historisches Instrumentarium. Die Sängerin und Sopranistin des Ensembles ist Almut-Maie Fingerle. Die Künstler*innen legen Wert darauf, im Programm nicht nur ein Stück an das andere zu reihen. Vielmehr wird die Musik dabei so miteinander verwoben und verschmolzen, dass sie eine Geschichte erzählt – informativ und heiter moderiert von den Musikerinnen Almut-Maie Fingerle und Almut Werner. Der Konzertpate dieses Abends ist die Firma Dekodur in Hirschhorn.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen
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